The Offenders – Heart Of Glass

Two-Tone-Punk zwischen Schwalben und Ankern

Wie der siebte Longplayer der in Italien gegründeten und seit 2009 in Berlin ansässigen Offenders zu seinem Namen kam, bleibt unklar – denn ein gleichnamiger Song mit Lyrics, die ihn erklären könnten, fehlt auf Heart Of Glass. Vielleicht weil Bandgründer und Frontmann Valerio sein Innerstes in sein Songwriting hat einfließen lassen, dem geneigten Publikum also einen Einblick in sein eigenes Herz gewährt? Der Opener Wie Geht’s, der wie der Rest des Albums auf englisch dargeboten wird und in dem er gegen die oberflächlichen Floskeln ansingt, die auf eben diese Frage üblicherweise geantwortet werden, deutet darauf hin.

Doch auch die übrigen 13 Songs zeigen einmal mehr, dass Ska eben mehr kann als gute Laune und Party – mit Boots & Braces fehlt auch ein antifaschistisches Statement nicht. Wobei die Offenders ihren größtenteils im Uptempo-Bereich gehaltenen, punkig angehauchten Two-Tone-Offbeat ohnehin ja als Punk-Mod-Ska-Beat-Reggae-Powerpop bezeichnen. Nicht ganz nachvollziehbar, aber egal, denn Heart Of Glass überzeugt mit eingängigen Arrangements und reichlich Material zum Mitgrölen – ein paar „na na na’s“ und „oh oh oh’s“ weniger hätten allerdings auch gereicht.

PS: Das Artwork ist technisch zwar gut gemacht, für mich aber too much. Mittlerweile gibt es eh schon mehr Schwalben und Anker unter der Haut als im Himmel und unter Wasser; da brauche ich diesen hippen Oldschool-Tattoo-Style nicht auch noch im Plattenregal.


Info

Format: CD, LP & Downloadcode

Band: Homepage, Facebook

Label: Homepage, Facebook

Tilmann Ziegenhain
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