
Da ich hin und wieder gerne meinen Hang zum Oi! pflege, freut es mich, dass heute das vierte Album von Booze & Glory erscheint. Also ein neuer Longplayer der London-Skinhead-Crew, die mit ihrem Clip zu dem gleichnamigen Song bislang über 7,2 Millionen Clicks auf YouTube sammeln konnten. Und nein, das ist kein Tippfehler. Selbst Cock Sparrers meist geklickter Song Take ‚Em All hinkt mit 2,1 Millionen deutlich hinterher.
Hier der Beweis:
Der Grund für den Erfolg, den die Band nicht nur auf YouTube, sondern rund um den Erdball hat, liegt sicher daran, dass sie ein einfaches Rezept verfolgen: Simple Song- sowie Melodiestrukturen mit einfachen Refrains und hymnenhaften Singalongs, getoppt mit einer jugendlich-fröhlichen Prise Rudeness mit Fuck-Off-Attitüde. Also die typischen Zutaten, mit denen auch Slime, Rammstein oder Helene Fischer erfolgreich waren oder sind, die sich nur in den Toppings unterscheiden.
Trotzdem gibt es diesmal deutliche non-musikalische Unterschiede zu den Alben und Jahren zuvor. Das beginnt schon damit, wenn man sich das neue Bandfoto anschaut, das wir hier im Titel benutzen. Sehen so Skinheads aus. Also bis auf Sänger Mark behaupte ich mal nein. Wenn man das klassische Bild vor Augen hat. Aber gut, daran will ich mich 2017 gar nicht aufhängen und zum Cover kommen. Ich oute mich mal: Was ist denn das für eine Karre, ich habe keinen blassen Schimmer? Mag es sein, welche es will, den Bogen zum Titel und Oi!, respektive Streetpunk schaffe ich nicht. Entsprechend wundere ich mich nicht, dass Booze & Glory nicht mehr auf einem traditionellen Short-Cropped-Label veröffentlichen, sondern bei Burning Heart. Also dem Schuppen, den man eher für Millencolin, Refused oder The Hives kennt. Fragezeichen über Fragezeichen.
Doch unterm Strich, soll ich euch mal was sagen, es juckt mich herzlich wenig. Denn die elf neuen Songs sind wie oben beschrieben wieder sehr eingängig. Sie gehen gut ins Ohr und liegen gut auf der Zunge. Damit haben Booze & Glory mit Chapter IV gemacht, was ich von ihnen erwartet habe. Ein richtig tolles Streetpunk-Album mit genügend Dreck unter den Fingernägeln, das lediglich in der B-Note Abzüge bekommt, wenn es in Richtung Unity, Working Class oder Living For The Weekend geht. Denn nach wie vor gilt: Every Day Is Your Last Day.
Carry On vom neuen Album hat auch schon fast wieder eine Million Clicks:
Format: Vinyl + Downloadcode, CD
Label: Burning Heart Records
Band Website: www.boozeandglory.com
Label Websites: www.burningheart.com
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