THE DAD HORSE EXPERIENCE – I am a stranger here below

Kellergospel

The Dad Horse Experience entführt Euch auf seinem neusten Album in die kleine große, schräge Welt des Kellergospels. Mit einem Wort: Großartig!

Machen wir uns nichts vor: 95 Prozent der heutigen Musik ist gesichtslose Scheiße. Das soll nicht heißen, dass 95 Prozent der heutigen Musik schlecht ist, aber sie ist austauschbar. Es gibt kaum Künstler oder Bands, die etwas eigenes, markantes, etwas ungewöhnliches haben. Klar, dazu gehört manchmal auch Glück oder Talent. Damit kommen nicht alle in Berührung. Bei den meisten habe ich stattdessen das Gefühl, es geht nur darum wie die eigene Lieblingsband zu klingen oder einem angesagten Trend hinterherzurennen. Dass muss nicht heißen, dass die Bands und Künstler alle schlecht oder langweilig sind, aber es fehlt dann meist irgendeine Kleinigkeit, die aus einer guten eine sehr gute Band macht. Deshalb freue ich mich immer über Künstler und Bands, die etwas Einzigartiges haben, so wie Dad Horse Ottn.

Der Kellergospel der Dad Horse Experience 

Als The Dad Horse Experience zieht der Bremer schon seit etlichen Jahren durch die Lande und war mit seinem Kellergospel – einem wilden Mix aus Gospel, Blues, Bluegrass, Southern Soul – sogar schon in den USA auf Tour. Charakteristisch für den Sound der Dad Horse Experience ist das Tenorbanjo, das Dad Horse Ottn spielt, sowie der “very strong german accent” mit dem er seine englischen Texte vorträgt.

Für sein neues Album “I am a Stranger here below” hat er sich mit Gregg Weiss und einigen anderen Mitmusikanten Verstärkung an Bord geholt, trotzdem stehen banjo und Gesang immer klar im Vordergrund. Beim einzigen deutschsprachigen Song “Ich steig in die Bahn” ist sogar ein Mädchenchor mit dabei. Was dieses Album (und auch die Vorgänger) für mich so stark machen: man merkt Dad Horse Ottns tiefe Auseinandersetzung mit der traditionellen amerikanischen Folkmusik einfach an. Da wirkt nichts aufgesetzt, sondern es klingt echt. Die Aufnahme knarzt und knirscht und strahlt gerade deshalb so viel Charme aus. Die zehn Songs klingen aus der Zeit gefallen, sie sind melancholisch, tieftraurig, dann wieder lustig oder einfach mal bitterböse, immer ein bisschen schratig und schräg, aber stets unverkennbar The Dad Horse Experience.

Ich bin wirklich ein wenig verliebt in “I am a stranger here below”. Das ist große Kunst und ich bin wirklich begeistert, über den kleinen, eigenen Kosmos, den sich Dad Horse Ottn mit The Dad Horse Experience hier geschaffen hat. Ich wiederhole mich: Aber das hier ist wirklich einzigartig und einfach großartig!


Info

Format: CD

Label: Sacred Flu Produtions

Band Website: https://www.dad-horse-experience.org

Label Website: https://www.facebook.com/sacredflu/

Falk Fatal
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