
Oh jemine, ein weiterer Punk, der sich mit Akustikgitarre auf Solopfade begibt? Ja und nein. Ja, weil Dylan Disaster mit Nowherebound eigentlich eine feste Kapelle im Hintergrund hat. Nein, weil er auf „Remission“ auch elektrisch und laut unterwegs ist. Und das überwiegend.
Ganz und gar man selbst sein, diesen Vorzug einer One-Man-Show betont auch er. Musikalisch ausleben konnte er sich auf seinem zweiten Soloalbum allemal: Nicht nur Vocals und Gitarre, sondern auch Percussions, Ukulele und Keyboard hat er eingespielt – ach ja, und seine eigenen Backups ebenfalls. Rausgekommen ist ein Dutzend Songs auf dem schmalen Grat zwischen Street- und Poppunk, was denn auch textlich gespiegelt wird: Es geht um die zwar ganz persönlichen, aber irgendwie auch üblichen Höhen und Tiefen, denen mal zuversichtlich, mal resignierend begegnet wird.
Wenn der junge, reichlich mit Tinte verzierte junge Mann aus Austin, Texas, ohne Band live unterwegs ist, klingt es dann auch ziemlich nach Singer-Songwriter. Dylan macht das alles zwar echt gut und ist bestimmt auch credibel, aber Dutzend andere haben die gleichen Themen schon ähnlich verarbeitet. Gar nicht mal besser, nur eben vorher.

Info
Format: LP & Download
Label: Ring of Fire Records/Travel Well Records
Bandwebsite: www.dylandisaster.com
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