
Fatal Blow aus Süd-Wales sind eine Skinheadband wie man sie sich nur wünschen kann. Der Sound ist bei einem Trio recht simpel und einfach gehalten und erinnert stark an das frühe England. Mit Sicherheit ist das auch Absicht, wenn man sich die drei Kerle anschaut. Ich schätze die waren damals noch etwas zu jung, hörten aber den Sound und wissen ganz klar, wo sie ihre Wurzeln haben. So ähnelt nicht nur der Sound, sondern auch die Themen der Zeit von damals. Es geht sehr politisch zu, wobei weder um den heißen Brei geredet wird, noch doof irgendwelche Plattitüden rausgehauen. Sänger Cobley ist da erfreulich souverän. Wieso auch nicht, wenn man sich vor Augen hält, was sich seitdem alles nicht verändert hat oder wiederholt.
Mindestens genauso bewusst wie mit der Musik und deren Inhalten gehen Fatal Blow mit dem Rest um, um das Bild zu komplettieren. Äußerlich wirken sie wie Role Models aus einem feuchten Skinheadtraum und stricken die Thematik in ihrem Artwork weiter. Dort sieht man eine Fußballmeute, die im Moment der Stadionöffnung in Richtung Tribünen drängen und für Ordnung sorgende Bobbys verlieren die Kontrolle. Als Extraschmankerl gibt es dazu das legendäre Foto von Eric Cantona, wie er 1995 mit ausgestrecktem Bein einem Fan auf die Brust springt, weil der seine Mutter nach einer roten Karte beleidigt.
Auch wenn das alles sehr klischeehaft wirkt und es vielleicht auch ist, machen Fatal Blow auf mich einen unaufgeregt und überaus sympathischen Eindruck. Generals & Soldiers ist eine ziemlich erfrischend großartige Skinheadplatte anno 2020.
Kaufen: Mad Butcher Records
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