
2017 gab mir mein Kumpel Tillmann den kleinen, feinen Tipp mir doch mal die Band Keele anzuhören. Gesagt, getan, für gut befunden. Umso erfreulicher, dass das neue Album den Weg in meinen Briefkasten gefunden hat, denn auf „Kalte Wände“ geht’s genauso stark weiter, wo „Gut und dir“ beendet wurde. Oder sogar noch besser, klarer, ausgereifter.
Mit dem Anti-Silvester-Song „Nullpunkt“ gab´s ja schon einen Vorgeschmack in Form eines Videos, der die Marschrute des kompletten Albums andeutet. Hier geht es eher düster und melancholisch zu. Der Titel „Kalte Wände“ erklärt mit zwei Worten exakt die Stimmung des Albums. Allerdings geht es textlich stellenweise noch viel tiefer, schmerzlicher, viel schwerer zu verdauen.
Textzeilen zum Thema Social Media „Während er auf seinem Sofa sitzt, seine Worte schärft, seine Pfeile spitzt, ist er weit genug entfernt…wenn sein Opfer Zuhause sitzt und sich den Frust in die Arme ritzt, ist er weit genug entfernt…“ (Panem) hört man nicht so einfach nebenbei. Damit muss man sich schon auseinandersetzen, um dann festzustellen, welch großartige Texte Keele zu schreiben in der Lage sind. Der Sprechgesang, der nicht selten an Kraftklub erinnert, die eingängigen Refrains, die breitgefächerte Themenauswahl und nicht zuletzt die Musik machen „Kalte Wände“ zu einem sehr gelungenen Album.

Info
Format: CD/LP
Label: Rookie Records
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