
Es ist Sonntag und da muss man nicht immer gute Laune haben. Das kann daran liegen, dass dies der letzte Tag der Woche ist und schon gleich morgen wieder sich der irre Alltag einschleicht, worauf man aber gar keine Lust hat. Denn viele lieber würde man sich den Dingen widmen, denen man sein Herz verschrieben hat. Oder man hat einfach bloß einen schlimmen Kater, man siecht vor sich hin und wartet darauf, dass er vorüber geht, respektive die Kopfschmerztablette oder das Konterbier wirkt.
Natürlich kann miese Laune auch ganz andere Gründe haben. Doch sei es wie es will, es ist für Entspannung gesorgt: Die Anarcho-HC-Crustpunks Martyrdöd haben am Freitag über Southern Lords – ebenfalls die Heimat von Krawallos wie bspw. Poison Idea, Asschapel, Wolfbrigade und anderen – ihr neues Album List veröffentlicht. Seitdem kann man es für lau streamen, sollte man keine Vorbestellung gemacht haben.
Möglich ist das über den Bandcamp eigenen Account von Martyrdöd.
Mit List ist Martyrdöd übrigens ein heftiges sechstes Album gelungen. Der schlichte D-Beat der frühen Tage wurde konsequent weiterentwickelt und ist heute lediglich die Basis für das sauber ausgefeilte Gesamtwerk der Schweden. Neben dem treibenden Dis-Sound arbeitet man die herausragendsten Elemente von Crust oder Death-Metal mit ein. Ganz besonders im Vordergrund steht hier die nahezu perfekte Umsetzung durch die Gitarre. Nur selten klingen sechs Saiten so verzweifelt oder rasend vor Wut. Der dadurch entstehende genreübergreifende Bastard bindet den Hörer derart fest und direkt an sich, dass er sich die knappen 40 Minuten ohne Pause bearbeiten lässt. Fans dieser Band oder des Stils fühlen sich hinterher garantiert frisch und fit für den ganzen Tag.
Links zur Band:
- Tschüß - 2. Oktober 2022
- Ruhrpott Rodeo #14 - 28. Juli 2022
- BSÍ – ‚Relax, blabla‘ - 4. Mai 2022
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