
Early-Boss-Reggae und frühen Ska mit deutschen Texten? Ja, geht denn das? Darf man das überhaupt? Keine Ahnung, ob Masons Arms sich das auch irgendwann mal gefragt oder einfach losgelegt haben – jedenfalls kann man die eigenwillige Mischung in Ermangelung eines besseren Begriffs wohl bloß als „credible“ bezeichnen. Nur an wenigen Stellen geraten die Lyrics nach dem Motto „reim dich oder stirb“ leicht in Schräglage, musikalisch gibt’s groovige Basslines, tighte Rhythmen und eine wabernde Hammond-Orgel; das Ganze abgemischt von keinen Geringeren als Boss van Trigt (The Upsessions) und Dr. Ring-Ding himself, der auch schon auf dem Erstling von 2012 seine Finger mit im Spiel hatte. Während das Debüt auf dem zwischenzeitlich offensichtlich etwas eingeschlafenen Label „Rocking Records“ rausgekommen war, haben die Kölner für ihren zweiten Longplayer „Von Vorn“ nun mit Pork Pie eine neue Heimat an erster Adresse gefunden – Glückwunsch.
Interessant sind Masons Arms insbesondere für nicht verklemmte Fans der Aggrolites, die Frontmann Hanno auch schon auf der Bühne unterstützt hat, oder von The Beatdown, deren leicht modifiziertes „Walkin’ Proud“-Lick das Scheibchen eröffnen darf. Tolles Teil mit Alleinstellungsmerkmal – und gut sehen die fünf Jungs in ihren unvermeidlichen Anzügen und Fred-Perry-Polos auch noch aus! Hier muss sich die kurzgeschorene Spirit-of-69-Fraktion definitiv nicht fremdschämen.
Info
Format: CD/LP & Download
Band: Facebook
Labelwebsite: Homepage, Facebook
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