
Der März hat einiges an Material auf Lager. Ich könnte euch wieder mit Themen und Infos zuschmeißen, zügele mich aber und beschränke mich auf meine persönlichen Knaller.
Politics Not Dancing
Da Mitte März, genauer gesagt am Sonntag den 14., das Superwahljahr in BaWü und Rheinland-Pfalz startete, war es besonders lustig zuzusehen, wie sich die CDU Mühe gab möglichst wenige Stimmen zu bekommen. Okay in BaWü erreichten sie mit 24,1 % und mit 27,7 % in Rheinland-Pfalz zwar immer noch deutlich zu viele Stimmen, trotzdem war es schön, sie bei den jeweils schlechtesten Ergebnissen dabei zu begleiten.

Grund dafür waren diverse Maskenaffairen wovon eine auch in Mannheim spielte. Also dort, von wo aus ich euch beglücke. Hier residierte nämlich bis Anfang März der jetzt bundesweit bekannte Nikolas Löbel. Ein richtig hübsch schmieriger Emporkömmling, der sogar im Bundestag saß und sich vor Ort ziemlich aufspielte, bis ihm letztlich ein Maskenvermittlungsgeschäft, für das er € 250.000 Gebühr verlangte, auf die Füße fiel. Geiler Typ, so’n richtiger Anti-Robin-Hood. Also im Sinne von „Ist zwar schade mit dieser Pandemie, aber irgendjemand muss ja daran verdienen. Da komme ich gerade recht.“
Zur Zeit weiß niemand wo er sich aufhält, der Gute ist untergetaucht. Es gibt keine Homepage mehr, das Facebook-Profil ist weg und die anderen Social-Media-Accounts sind ebenfalls gelöscht. Ich gehe mal davon aus, dass das mit dem Ermittlungsverfahren zu tun hat, das die Staatsanwaltschaft die Tage gegen ihn wegen dem „Anfangsverdacht auf die Begehung mehrerer Straftaten“ zu tun hat. Die Nummer mit den Masken gehört da nicht mal dazu …
Etwas schräg finde ich ein kurzes Gespräch, das ich dazu kürzlich auf der Straße führte. Mein Gesprächspartner meinte, er sei auch froh, dass der CDU-Politiker nun weg vom Fenster sei, doch treffe es ihn nun wohl ziemlich hart und das sei ganz schön schlimm für ihn. Ich entgegnete, dass mich das herzlich wenig juckt. Weil was passiert denn? Er verliert sein Bundestagsmandat und tritt aus der CDU aus. Ansonsten hat er stadtbekannt diverse Wohnungen in Mannheim, die er zu stolzen Preisen vermietet oder dafür umbaut – auch hier gibt es einen unglaublich asozialen Mehrteiler – und sein Netzwerk wird ihn in absehbarer Zeit schon auffangen und mit einem neuen Job versorgen. So what!?
Damals war noch nicht klar, dass er vielleicht aus anderen Gründen verknackt wird. Wie dem auch sei, mein Mitleid hat er nicht, da er so rein gar nicht zu den Guten gehört.
Äh und wie war das eigentlich mit Bundesgesundheitsminister Spahn und den Masken? Zum Kotzen, das ganze Pack!
No Culture No Hope

Keinen Deut besser ist Kardinal Wölki, der Erzbischoff aus Köln. Bzw. sogar deutlich schlimmer. Bei dem finde ich es übrigens erstaunlich, wie böse der Typ allein schon aussieht. Ziemlich irre, wie man sich als Institution von so einer fiesen Hackfresse in der Öffentlichkeit vertreten lassen kann. Aber okay, hierbei geht es um die Kirche. Da liegt das vielleicht an der jahrhundertelangen Tradition, in der man sowieso schon immer wenig bis keinen Wert auf die öffentliche Meinung gelegt hat und legen braucht. Wobei, inzwischen vielleicht doch. Denn im Bistum Köln scheint es momentan gar nicht so einfach zu sein einen Termin beim Kirchenamt zu bekommen, um sich seinen Austritt abstempeln zu lassen. Der Presse nach sind die bis Ende Juni ausgebucht. Stabile Leistung, will ich meinen und ein fröhliches „Weiter so!“, das habt ihr euch verdient.
Allerdings auch kein Wunder, immerhin leistet sich dieser Scheißverein eine Story, der allerfeinsten Sorte. Zuerst hält Darth Wölki eine intern in Auftrag gegebene Studie zu Missbrauchsfällen rund ein Jahr lang unter Verschluss, um dann die Ergebnisse einer zweiten Studie, einer diesmal immerhin extern beauftragten Kanzlei, schönzureden.
Überaus erwähnenswert bei der ganzen Chose finde ich das Nichtverhalten unseres hochgelobten Rechtsstaats. Denn meines Wissen nach gab es keine Razzien in irgendwelchen Kirchenverwaltungen oder sonstigen Räumen geistlicher Amtsträger – man berichtige mich gerne. Stattdessen wurden lediglich die Akten ausgewertet, die die Kirche zur Verfügung stellte. Wie man an den Terminen für Kirchenaustritte sehen kann, ist das keine sonderlich vertrauensbildende Maßnahme und ich warte schon auf die Terminvergabe, wann ich aus Schland austreten kann …
Punk ist das Geilste
Wo ich jedenfalls nicht mehr Eintreten muss sind die Hamburger Docks und die Große Freiheit. Heidewitz sind das Lappen. Erst mit den Querdenkern auf einer Welle schwurbeln und dann jammern. Wer das nicht mitbekommen hat, soll das dringend mal lesen und nach Corona daran denken, wie beispielsweise Audiolith und das Hafenklang reagiert haben. Um es kurz zu machen: richtig!
Ganz sicher keine Gäste mehr begrüßen wird nach Corona die Meuterei in Berlin. Die linke Kneipe wurde nämlich geräumt, weil sie keine völlig kranke Miete zahlen wollte. Mal schauen wie lange es dauert, bis auch die Bewohner:innen des Gebäudes zum Gehen aufgefordert werden, damit weiter gentrifiziert werden kann. Unterm Strich muss man sich dann doch fragen, wie so eine Rot-Rot-Grüne Koalition im Bund aussieht, wenn man sich anschaut, wie die in Berlin regiert …
Deutlich fröhlicher stimmt mich die neue Ausgabe des Inside Artzine von Jens. Ich habe sie zwar noch nicht bestellt, versuche mir aber Mühe zu geben, das nicht zu vergessen. Denn was in seinem Zine an schrägen Absonderlichkeiten geboten wird, bekommt man so geballt eher selten. Gedruckt ganz sicher nicht.
Schließlich noch ein feiner und neuer Clip von Moscow Death Brigade. In Sound Of Sirens feiern sich die Kerle selbst und blenden Bilder und kurze Videos von Personen ein, die ihnen Bilder von MDB-Tätowierungen. Da sind ein paar richtig schicke mit bei. Klickt mal rein und habt auf dem Schirm, dass am Freitag, den 9. April deren erste Akustik-EP Flares Are Burning erscheint.
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