
Once upon a time … Die Ami-Punkrocker Reno Divorce unterwegs mit ihren deutschen Freunden.
Im Sommer 2016 war das US-Punkrock-Trio Reno Divorce nach mehreren Jahren Abwesenheit für mehrere Wochen auf ausgedehnter Euro-Tour. Den zweiten Teil davon wurden sie von ihren deutschen Freunden Geli und Birger begleitet – letzterer zeichnet sich für deren Homepage verantwortlich und produzierte auch das Video zum Song Ship Of Fools. Was da so passierte, lest und seht ihr jetzt.

GERA – DIE MANUFAKTUR – 24.08.
Heute geht es also los. Der erste Tag mit der Band on the Road.
Bei einem letzten üppigen Frühstück kommen mir Zweifel, ob wir unser Gepäck denn überhaupt noch in den Van bekommen. Tony lacht nur, und sagt, ich soll mir keine Sorgen machen.
Etwa zwei Stunden später, begleitet von einigen akrobatischen Einlagen, klappen wir schließlich die Laderampe ein und schließen die Hecktür.
Das Navi ist programmiert, die Stimmung ausgelassen. Nur noch schnell am Mannheimer Bahnhof Jasons Frau Sam absetzen, und ab durch die Mitte. Doch am Bahnhof angekommen, bricht das erste Mal Chaos aus. Tony steuert den Van in die Tiefgarage, merkt aber erst auf dem Weg nach unten, dass die Karre dafür viel zu hoch ist. Unter dem Gehupe und Gezetere der nachfolgenden Fahrer setzt Tony zurück und schon stehen wir mitten auf den Gleisen der Straßenbahn, die direkt neben der Straße verlaufen. Nur anstatt schnellstmöglich nach einer Möglichkeit zu suchen da wieder runter zu kommen, entscheidet sich Tony für den amerikanischen Weg. Heißt, wir fahren die Gleisen weiter, irgendwo muss es ja rausgehen. So kommt es, dass wir schon nach etwa 15 minütiger Fahrt im Hof der Mannheimer Bahnhofspolizei landen, wo auch die ersten Bilder entstehen.
Die Geraer Manufaktur ist eine tolle Location. Richtig gemütlich und rustikal eingerichtet. Auf der Speisekarte werden auch vegetarische und vegane Gerichte angeboten. Außerdem gibt es eine große Auswahl an Craft Bier. Unser Abendessen besteht an diesem Abend aus Mac and Cheese, einem Veggy Burger und Pulled Pork. Alles ein Gedicht!
Die Vorband heißt Swallow’s Rose. Die Jungs spielen wirklich guten Punkrock, und wir freuen uns schon darauf, sie in Straßkirchen wieder zu treffen. Die Show ist super und alle sind begeistert. Etwa 15 Minuten vor Ende taucht noch die Polizei auf und weißt darauf hin, dass es ein wenig laut sei, was der allgemeinen Stimmung aber keinen Abbruch tut. Wir lernen an diesem Abend eine Menge netter Leute kennen, und nach einigen Flaschen Bier und Shots machen wir uns ans Beladen des Vans. Was sich in angeheiterten Zustand als unkomplizierter gestaltet als gedacht.
Untergebracht sind wir für diese Nacht in einer privaten Wohnung, die uns komplett zur Verfügung gestellt wird. Stundenlange Suche nach Wi-Fi, mehr Bier und eine Überschwemmung im Badezimmer runden diese Nacht ab. Und so begeben wir uns etwa gegen 3 Uhr morgens ins Bett. Sind ja morgen nur 450 Kilometer …
BUDWEIS – MC FABRIKA – 25.08.
Nach gefühlten zwei Stunden Schlaf, einer Tasse Kaffee und erneuter Flutung des Badezimmers, machen wir uns auf den Weg in die Tschechei. Heute Abend spielen wir in Budweis im MC Fabrika mit den Jungs von Gorilla Brawl als Support.
Nachdem wir die Grenze zur Tschechei überquert haben, halten wir an einer Tankstelle zum Tanken und um uns Frühstück zu besorgen. Gesunde Ernährung sieht anders aus, aber die Baguettes und der Kaffee waren wirklich nicht schlecht. Ganz zu schweigen vom Bier. Die Fahrt erweist sich als wahre Herausforderung. Das Navi ist total veraltet. Dazu kommen noch unzählige Baustellen und Umleitungen, die nach wenigen Kilometern ins Nirgendwo führen. Es ist heiß und so beschließen wir die nächsten Kilometer mit geöffneter Seitentür zu fahren, um den Fahrtwind zu genießen.
Nach anfänglicher Verwirrung wegen der Bandverpflegung im MC Fabrika stellt sich heraus, dass diese aus einem Teller Wurst, Käse, Tomaten und Paprika besteht. Dazu gibt es labbriges Toastbrot mit Margarine. Für Gorilla Brawl gibt es nichts und das Bier müssen alle selbst bezahlen. Schlafen sollen wir diese Nacht in einem Krav Maga Gym über dem Club. Insgesamt 17 Leute. Also beschließen wir erst einmal vernünftig essen zu gehen und uns später um eine andere Übernachtungsmöglichkeit zu kümmern.
Zurück im Club erfahren wir, dass heute ganze zwei zahlende Gäste gekommen sind. Keine Ahnung was da schief gelaufen ist. Jedenfalls spielen die Bands heute Abend für sich selbst und wir alle versuchen, das Beste daraus zu machen. Die Stimmung ist anfangs noch gut. Don Fidji der Sänger von Gorilla Brawl und Brent kennen sich schon länger. Reno hatte vor einigen Jahren auf Dons Hochzeit gespielt und so war die Atmosphäre ziemlich ausgelassen. Das ändert sich aber nachdem die Show vorbei ist.
Zwei oder drei betrunkene Mitglieder des Krav Maga Clubs versuchen ein paar von uns dumm anzuschieben, was darin endet, dass wenig später antiamerikanische Parolen gerufen werden und ein Glas oder eine Flasche nach Johnny und mir geworfen wird, als wir den Van beladen.
Der Plan eine alternative Unterkunft zu finden, gestaltet sich dank großer Verständigungsprobleme mit dem Veranstalter als äußerst schwierig. Zudem haben um 3 Uhr morgens keine Pensionen oder Hotels in der Stadt mehr offen. So entschließt sich Brent, der Dank seiner Abstinenz immer der Fahrer ist, nach einigen Fehlschlägen einfach ein paar Betrunkene auf der Straße anzuhauen.
So lernen wir Ludmilla und Petr ohne „e“ kennen. Nach einigem Hin und Her laden die zwei uns kurzerhand ein, die Nacht in ihrer neuen, noch nicht bezogenen Wohnung zu verbringen. Diese befindet sich in einem Altbau und wird von den beiden gerade renoviert. Aber wir sind froh, überhaupt irgendwo unterzukommen. Wir bedanken uns für diese Gastfreundschaft mit ein paar T-shirts und CDs, und bekommen von Petr noch eine Flasche Whiskey geschenkt. Nachdem jeder ein Plätzchen hat, finden wir so gegen 5 Uhr morgens endlich etwas Schlaf.
WEISSENHORN – SUMMERFEST – 26.08.
Gegen 11 Uhr werde ich wach. Erstaunlich fit und ohne Kater. Tony hat es vorgezogen, diese Nacht im Van zu schlafen. Er erzählt, dass irgendwann in der Nacht jemand gekommen sei und sich am Van zu schaffen gemacht hat. Erst als er im Halbschlaf „What the fuck?“ vor sich hin gesabbelt hat, hörte der Andere auf und verschwand. Er ist sich aber nicht sicher, ob er das nur geträumt hat.
Nach 5 ½ Stunden Fahrt kommen wir ziemlich gerädert beim Summer Fest an. Eine private Veranstaltung, nur für geladene Gäste. Die Location, eine Werkstatt für alte Muscle Cars und Hot Rods, ist richtig abgefahren. Die Bühne befindet sich in etwa 4m Höhe auf einem Zwischenboden über der Schrauberhalle und den Büros. Der Auf- und Abbau wird also eine schweißtreibende Angelegenheit, da die Plattform nur über eine schmale, steile Stahltreppe zu erreichen ist.
Heute Abend spielen wir zusammen mit zwei Bands. Den Anfang machen Gorilla Brawl, danach die Jungs von Pump Gas. Fotografieren fällt heute flach. Die Nebelmaschinen laufen auf Hochtouren und man sieht stellenweise nicht einmal mehr, wer da oben auf der Bühne steht. Aber den Leuten gefällt es und die Stimmung ist super. Das Bier ist schon wieder leer und die Jungs hinter der Bar schicken schon zum dritten Mal jemanden weg, um für Nachschub zu sorgen.
Nach der Show darf Brent noch eine Runde in einem der Hot Rods drehen. Wir nutzen die Gelegenheit, um ein kurzes Video für Facebook aufzunehmen und die Show in Brno zu promoten.
Das Beladen des Vans ähnelt einem Slalomlauf, da irgendjemand direkt vor die Laderampe gekotzt hat. Wie fast immer stehen ein paar fassungslos dreinblickende Zuschauer herum, die nicht glauben können, was da so alles im Laderaum verschwindet und wir die Türen noch zubekommen. Zudem herrscht heute Groupiealarm.
MÜNCHEN – KAFE KULT – 27.08.
Da wir heute nur etwa 150km zu bewältigen haben, nutzen wir die Chance für einen Zwischenstopp bei Don Fidji, der uns am Vorabend zum Grillen eingeladen hat. Wir sind alle froh, ein paar Stunden ausspannen zu können und ich nutze die Gelegenheit, mich im aufblasbaren Pool etwas abzukühlen. Nach dem Essen heißt es wieder Abschied nehmen, und so machen wir uns frisch gestärkt auf den Weg Richtung München.
Wir sind etwa eine halbe Stunde auf der Autobahn unterwegs, als wir plötzlich von einem Kombi überholt werden. Wenige Augenblicke später leuchtet in roter Leuchtschrift „Bitte folgen!“ in der Heckscheibe des Wagens auf. Scheiße, Bullen! Als wir auf dem Seitenstreifen anhalten, fordert uns einer der Beamten auf, ihnen bis zur nächsten Polizeistation nachzufahren. Na toll, wir sind gefickt! Als wir auf der Station ankommen und die Rolltore sich hinter uns schließen, ist die Anspannung fast schon greifbar. Wir steigen aus und wollen die Hecktüren öffnen, da wir alle davon ausgehen, dass wir gleich durchsucht werden. Doch weit gefehlt. Ha! Wir wurden nur angehalten, weil wir offensichtlich überladen sind. Nach kurzem Wiegen ist nur ein kleiner Strafzettel über € 30,- fällig und wir dürfen unsere Fahrt fortsetzten. Die Beamten waren sogar richtig freundlich! Nochmal Glück gehabt …! In München angekommen, fahren wir zuerst unser Hotel an, um einzuchecken und schon mal unser Gepäck auf die Zimmer zu bringen. Danach geht es gleich weiter zum Kafe Kult, um die Backline auszuladen und um Jasons Frau Sam dort wiederzutreffen. Eine echt coole Location, sehr nette Leute und gutes bayrisches Bier! Als Support spielen heute An Asian Movie aus Chicago und Bombs From Heaven. Endlich lerne ich Jan, den Sänger und Bandleader der Bombs, einmal persönlich kennen. Bisher war unser Kontakt nur auf Facebook beschränkt. Wir verstehen uns auf Anhieb, und der Abend entpuppt sich als eine der besten Shows der Tour. Draußen findet ein Bierflaschenslalom auf Skateboards statt und es wird wie immer ziemlich spät bis wir im Hotel in unsere Betten fallen. Yeah! Heute haben wir zum ersten Mal unser eigenes Doppelzimmer, während sich die Anderen ein Fünfbettzimmer teilen müssen.
BRNO – ELEVEN CLUB – 28.08.
Nach einem ausgedehnten Frühstück im Hotel geht es heute wieder zurück in die Tschechei. Nach der letzten Erfahrung, die wir in Budweis gemacht haben, sind wir alle sehr gespannt, wie es diesmal sein wird.
Knapp 600 km haben wir heute hinter uns zu bringen. Den zweiten Stopp hinter der Grenze nutzen wir zum Tanken und um etwas Verpflegung einzukaufen. Die Tankstelle erweist sich als wahre Feinschmeckeroase. Frisch zubereitete Smoothies, bei denen man selbst entscheiden kann, welche Früchte oder Gemüse verwendet werden. Außerdem frische, belegte Baguettes und Brötchen.
Kurz nachdem wir ankommen, meldet sich Jan bei mir. Er kommt vorbei und holt uns ab. Wie sich herausstellt, spielen wir nicht im Club, sondern auf einer Burgfestung. Wir fahren durch Fußgängerzonen, auf Parkwegen, um schließlich bei der Burg zu landen. Als wir dort ankommen, sind wir total begeistert. Das Wetter ist fabelhaft und die Aussicht wunderschön! Die Bühne ist top, die Location füllt sich aber nur langsam, doch es ist auch noch früh am Abend.
Heute spielen außer uns und den Bombs From Heaven noch zwei weitere Bands. Fast schon ein kleines Festival. Nach und nach wird es richtig voll und die Stimmung immer ausgelassener. Der ganze Platz singt und tanzt. Einziger Wermutstropfen an diesem Abend ist, dass man für ein Bier etwa eine gute halbe Stunde anstehen muss.
Sobald die Show fertig ist, leert sich der Platz innerhalb kürzester Zeit. Nach etwa 15 Minuten ist niemand mehr zu sehen. Jan meint das ist hier ganz normal. Die Leute gehen einfach in die nächste Kneipe, und trinken dort weiter. Am Eleven Club angekommen, beschließen die anderen noch in einen Club zu gehen um noch etwas zu trinken. Da sich unser Hostel nur eine Tür weiter befindet, ziehen Geli und ich es vor heute etwas Schlaf nachzuholen, uns ist es nicht nach Techno.
OSTRAVA – PLAN B – 29.08.
Wie immer bin ich als Erster wach. So nutze ich die Zeit um im Café des Hostels einen fabelhaften Cappuccino zu trinken, und um mir im Einkaufszentrum drei Straßen weiter Tabak zu besorgen. Wir haben es heute nicht eilig. Wir sind erst gegen Mittag mit Jan und seiner Frau Klara zum Essen verabredet. Danach will er die Gelegenheit nutzen, um uns etwas in Brno herumzuführen.
Geli hat zum ersten Mal auf Tour richtig schlafen können, und zwar gleich volle 11 Stunden. Nach einer guten Mütze voll Schlaf fühlt man sich gleich viel besser.
Brno ist eine wirklich schöne Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten. Wir nutzen die Zeit um ein paar Einkäufe zu erledigen. Geli bräuchte ein paar Schmerztabletten, Brent möchte einen Becher von Starbucks als Geschenk, und Doug will unbedingt noch ein paar Flaschen Absinth kaufen.
Nachdem die Sightseeing Tour beendet ist treffen wir uns alle in Jan’s Pub, um uns dort mit dem Rest der Bombs zu treffen. Es gibt Craft Bier, selbstgebrannten Kirschschnaps und wir sind alle schon nach kurzer Zeit wieder außer Rand und Band. Brent schnappt sich eine alte Gitarre die als Deko im Pub an der Wand hängt, und unterhält damit die anwesenden Gäste und die Belegschaft. Alle haben einen Riesenspaß und die Show am Abend ist total in Vergessenheit geraten. Niemand hat es eilig.
Nach und nach treffen die restlichen Mitglieder der Bombs ein, und Jan beschließt kurz mit dem Veranstalter im Plan B zu telefonieren. Inzwischen ist es schon 19 Uhr. Fünf Minuten später kommt er total gehetzt aus dem Schankraum gelaufen und sagt wir müssten uns jetzt doch ein wenig beeilen, es hätte da Wohl ein Missverständnis gegeben. So beginnt eine Hetzjagd von Brno nach Ostrava. Auf regennasser Fahrbahn und schlechter Sicht rasen wir durch die Dunkelheit. Die Finger in die Sitze gekrallt. Tony fährt, und es entwickelt sich ein regelrechtes Wettrennen.
Im Plan B angekommen, laden wir in strömenden Regen den Van aus. Zum Glück besitzt der Club einen Fahrstuhl für die Backline, so sind wir recht schnell fertig mit dem Aufbauen. 15 Minuten später stehen die Bombs From Heaven schon auf der Bühne.
Nach der Show lädt uns Fabrizio von den Bombs ein die Nacht bei ihm in der Wohnung zu verbringen, da in Ostrava zu dieser späten Stunde nichts mehr los sei. Wir nehmen die Einladung natürlich gerne an, und machen uns alle gut gelaunt auf den Rückweg nach Brno.
PRAG – KLUB BUBEN – 30.08.
Um die Mittagszeit treffen wir uns alle im American Diner um die Ecke um dort zu Frühstücken. Fabrizio hat lange Zeit dort gearbeitet als er vor 6 Jahren mit seinem Bruder, der auch bei den Bombs spielt, von Italien nach Brno kam. Zudem ist heute auch Brent’s Geburtstag und wird von uns standesgemäß mit einer Torte überrascht. Außerdem ist Brent heute seit 10 Monaten clean und trocken, was erst recht ein Anlass ist den Tag gebührend zu feiern.
Wenig später machen wir uns auf den Weg von Brno nach Prag. Der Klub Buben liegt nicht allzu weit entfernt von der Karlsbrücke. So entschließen wir uns nachdem wir im Hotel eingecheckt haben erst einmal die Altstadt unsicher zu machen.
Zurück im Hotel verabreden wir uns zum Abendessen in einem Thailändischen Restaurant. Melissa ein Fan aus den Staaten hat Geli 100 Euro überwiesen, die wir mit der Band zu Brent’s Ehren auf den Kopf hauen sollen. Wir alle haben an diesem Abend eine Menge Spaß, und das beste thailändische Essen außerhalb Thailands.
Normalerweise sollten wir den nächsten Tag mit dem Reno-Booker Tim von Allroom Bookings in Berlin treffen, da er uns ein wenig Berlin zeigen möchte. Aber wir sind alle so fasziniert von Prag, dass wir beschließen noch einen Tag länger zu bleiben.
BERLIN – WILD AT HEART – 01.09.
In Berlin angekommen haben wir etwas Probleme Tims Adresse zu finden, bis wir ihn wild winkend auf dem Balkon der Wohnung stehen sehen.
Nachdem im Wild at Heart alles ausgeladen, und der Soundcheck erledigt ist – die Show wird heute Abend live aufgenommen –, haben wir noch genügend Zeit nebenan im Tiki Heart etwas zu essen und im Wild At Heart Shop ein paar Sachen zu kaufen, und herumzustöbern.
Die Show wird ein voller Erfolg, alle sind total aus dem Häuschen. Da noch niemand wirklich Lust hat nach hause zu fahren, beschließen wir in Kreuzberg noch ein wenig die Straßen unsicher zu machen. Nach einem letzten Absacker im Trinkteufel schwingen wir uns alle wieder in den Van, und fahren zu Tims Wohnung um uns auf’s Ohr zu hauen. Wir müssen morgen fit, und vor allem pünktlich sein, denn es geht auf’s Rock ’n‘ Ink Festival nach Chemnitz.
CHEMNITZ – ROCK ‚N‘ INK – 02.09.
Nach einem üppigen Frühstück, und einer herzlichen Verabschiedung verlassen wir Tims Apartment, und machen uns auf nach Chemnitz. Das wird ein langer Tag werden. Erst die Show auf der Tattoo Convention und danach noch eine Solo Show im Subway To Peter.
Irgendwie eine komische Stimmung heute. Alle sind ein wenig angespannt. Was natürlich auch nicht verwunderlich ist, wenn man sich über eine so lange Zeit so eng auf der Pelle sitzt.
Aber auch die Stimmung in der Stadt ist irgendwie seltsam. Außerdem habe ich, während ich mit Geli zum Haupteingang gelaufen bin, einige nicht gerade freundliche Blicke geerntet. Wir wollen uns mit Thomas aka DJ Spy treffen, der die Moderation des Events übernommen hat. Auch wieder Gestarre von zwei der Securities … bis mir plötzlich ein Licht aufgeht. Ich habe heute morgen ein Kein Bock Auf Nazis T-Shirt angezogen. Das scheint hier ziemlich vielen Leuten nicht sonderlich zu gefallen.
Die Stimmung während des Konzertes war ok. Wir hatten uns aber alle etwas mehr erwartet.
Also auf zur nächsten Show. Subway To Peter ist eine tolle Lokation. Altes Kellergewölbe mit viel Flair und richtig nette Leute. Ganz anders als zuvor auf der Convention. Brent und Doug legen eine abgefahrene Show hin, und der ganze Laden tobt. So wurde aus Chemnitz doch noch eine schöne Erinnerung. Danke Peter!
STRASSKIRCHEN – PLUTONIUM – 03.09.
Heute ist für Geli und mich der letzte Tag der Tour. Schade, denn den letzten Gig in Wien hätten wir gerne auch noch mitgenommen. Einen kleinen Trost spendet uns, dass die Jungs hinterher noch einmal bei uns übernachten, bevor sie wieder in die Staaten zurückfliegen. Außerdem treffen wir heute Abend bei der Show nochmal die Jungs von Swallow’s Rose, und wir freuen uns alle schon darauf sie wieder zu sehen.
Es ist ein freudiges Wiedersehen Plutonium Club, und die dritte Band A Guy Named Lou aus Österreich ist auch schon da.
Wir alle haben sehr viel Spaß an der Show, und lernen an diesem Abend wieder sehr viele neue Leute kennen. Das Feiern geht im Backstage Bereich noch weiter bis in die frühen Morgenstunden. Doch irgendwann heißt es ab in die Falle, wir dürfen morgen früh unseren Zug nicht verpassen.
Vielen, lieben Dank an unseren Gastautoren Birger, der auch dieses Video produzierte.
- Tschüß - 2. Oktober 2022
- Ruhrpott Rodeo #14 - 28. Juli 2022
- BSÍ – ‚Relax, blabla‘ - 4. Mai 2022
Kommentar hinterlassen