
Cowboyhut aufsetzen und dann bekannte Titel des Rock’n’Roll- und leider auch Pop-Universums covern – das Pferd, das Boss Hoss schon vor Jahren totgeritten haben, graben Rooster Burns & The Stetson Revolting für ihre erste Langrille noch mal aus. Auch wenn ihr Countrypunkrocknroll über den stets gut gelaunten Pop der Berliner hinausgeht: So richtig stimmig ist ihr Machwerk nicht, weil es den titelgebenden Ponyhof leider zu selten verlässt. Auch wegen dieser Lagerfeuer-, Kaktus- und Prärieromantik, die sich nicht nur in den selbstgeschriebenen Songs, sondern auch auf dem Cover widerspiegelt. Die habe ich eh nie verstanden. Und zwar gerade dann, wenn diese Cowboyattitüde mit dem vielzitierten Augenzwinkern daherkommt.
Ein Scheibchen Ernsthaftigkeit würde dem musikalischen Ansatz meines Erachtens gut tun. Bob Wayne hat gezeigt, wie so ein Hybrid aus Country und Punk aussehen kann. Na ja, jedenfalls bekommt der geneigte Hörer inklusive dreier Bonustitel 16 Songs, mal galoppierend, mal im Trab; ein Dutzend davon sind Cover, wobei die meisten Originale nicht wiederzuerkennen sind, wie Gangsters von den Specials oder For Whom The Bell Tolls von Metallica. Macht live in Saloons sicher mehr Laune als in der einsamen Prärie des heimischen Wohnzimmers – denn auf der Bühne stehen sie ja schon seit gut 10 Jahren.
Format: CD, LP
Band: Facebook
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