
The Noname kommen aus China und allein diesen Umstand finde ich respekteinflößend. Das Presse- und Meinungsfreiheit im Reich der Mitte nicht sehr ausgeprägt sind, dürften das Punksein und vor allem das Spielen in einer Punkband, deutlich gefährlicher als hierzulande machen. Ob es daran liegt, dass ich inklusive The Noname insgesamt nur vier Punkbands aus China kenne: SMZB und SDL sowie Brain Failure und jetzt The Noname.
Der Albumtitel “Best of 2001-2021” gibt den Inhalt ziemlich gut wieder: Smith & Miller Records spendieren The Noname zum 20-jährigen Bandbestehen ein Best of-Album. Dieses zeigt zum einen die musikalische Entwicklung der Band. Spielten The Noname anfangs klassischen 82er-HC-Punk, der seine britischen Vorbilder nur schwer verbergen kann, schleichen sich im Verlauf des 22 Songs umfassenden Albums immer mehr Oi-Elemente ein.
Mir gefällt die Streetpunkphase der Band deutlich besser als ihr anfänglicher Sound. Und auch ohne “Exotenbonus” enthält “Best of 2001 – 2021” einige richtig gute Lieder wie zum Beispiel “Trash Violent Society”, “Come Together”, “Get Free” oder “My Punk Way”, die sich vor keiner westlichen Band verstecken müssen.
Auch die Aufmachung muss sich vor niemand verstecken, denn die ist – wie bei Smith & Miller Records – gewohnt gut. Die Doppel-LP kommt im Klappcover mit allen Texten, ein paar Zusatzinfos zur Band und das Vinyl leuchtet im schönen rot. “Best of 2001 – 2021” ist ein tolles Album, das ich allen, die mal über den Tellerrand ihrer westlichen Punkbubble hinaus blicken wollen, wärmstens empfehlen kann.

Info
Fomat: Doppel-LP
Label: Smith & Miller Records
Band Website: www.xrebooking.com/nonamepunks
Label Website: www.smithandmillerrecords.de/
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