
Yellow Umbrella veröffentlichen mit „Hooligans of Love“ das erste Album seit sechs Jahren. Insgesamt ist das eine runde Sache geworden.
Arbeiterklasse, Fußball und Skinheads gehören ja irgendwie zusammen – fast eine heilige Dreifaltigkeit. Und da sind der Ska und die Hooligans natürlich auch nie weit. Einen Song über Hooligans zu machen, gehört für eine Offbeat-Kapelle vielleicht deswegen schon fast zum guten Ton, erinnert sei hier nur an den Bob-Marley-Klassiker, den auch Hepcat und die Valkyrians gecovert haben, oder The Beatdown. Und jetzt eben auch Yellow Umbrella, die gleich ihr ganzes Album mit dem Topos betitelt haben. Natürlich möchte auch die Dresdener Pork-Pie-Band den prügelnden Zeitgenossen mit sanften Melodien eine Resozialisierungsmaßnahme verpassen: „Be a hooligan of love“ raten die Jungs denjenigen, die ständig mit gebrochenen Nasen und Zähnen rumlaufen und sich dann auch noch wundern, dass keiner sie mag.
Mit diesem Ohrwurm-Opener dürften Yellow Umbrella auch die Puristen für sich gewinnen – was man vom Rest des Albums nicht ohne Einschränkungen sagen kann, denn die Band steht auch musikalisch für den weltoffenen Teil Dunkeldeutschlands und spart nicht an Anleihen aus Dub („King Dubby“) oder Gypsy-Fideln („Bahlui“). Insgesamt bewegt sich der erste Longplayer nach sechs Jahren aber stilsicher zwischen Reggae und Ska und läuft bei mir deshalb sicher noch ein paar Mal durch – trotz der Pop-Schlagseite und nicht zuletzt wegen der satten Blechbläser.
Label: Pork Pie
Band Website: www.yellowumbrella.de/
Label Website: www.porkpieska.com/
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